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okt

Tesla Roadster – 173.000 Euro, 1.000 km Reichweite, 402 km/h schnell

Der erste Serien-Tesla war ein Roadster. 2006 hatte der US-Konzern einen offenen Sportwagen vorgestellt. Mit einer 53-kWh-Batterie, einem Eingang-Getriebe und einem 215 kW (292 PS) starken Elektromotor verpackt im Chassis einer Lotus Elise. Als Sport-Version sprintete der Tesla Roadster mit 400 Nm in rund vier Sekunden auf Landstraßentempo.

Weltpremiere Tesla Roadster (2020)
Die Batterie des neuen ist mit 200 kWh fast 4 Mal so groß wie beim Urmodell, die Leistung mindestens doppelt so hoch sein, auch wenn davon nirgends zu lesen ist, aber optisch bleibt sich der Ur-Tesla in vielem treu. Proportionen eines Mittelmotor-Sportwagens, Glas-Targadach mit zwei plus zwei Sitzen unter auf Wunsch offenem Himmel – auf den ersten Blick sieht der Elektroflitzer fast aus wie ein direkter Nachfolger der Elektro-Elise von einst. Vorne zwischen den schmalen Scheinwerfern bringen fehlende Kühllufteinlässe allerdings sowas wie Tesla-Familienähnlichkeit, hinten erinnert der neue Roadster, entworfen von Tesla-Designer Franz von Holzhausen, ein wenig an den Audi TT Roadster und die gegenüber der Fensterlinie nach oben auskurvenden Radhäuser bringen einen Hauch von Ferrari 488 in den Entwurf. Über das Antriebs-Layout hat Tesla noch nichts gesagt, aber die Formen legen eine Batterianordnung hinter den Sitzen bis zwischen den Hinterrädern wie beim ersten Tesla Roadster nahe. Eine Unterflur-Batterie ist ja bei Sportwagen weniger beliebt, weil die Autos damit gern weniger flach geraten.
Tesla-Roadster mit Riesen-Reichweite

Und der Motor? Oder die Motoren? Drei Stück sind an Bord. Zwei E-Aggregate befeuern die Hinterachse, eines die Vorderachse. Allrad, klar. Leistung? Stammen die drei aus dem Model 3 ergibt sich eine Gesamtleistung von fast 800 PS. Wenn nicht, bliebe natürlich immer noch eine Abwandlung des Antriebs aus den Dual-Motor-Model-S-Varianten, da wäre auch Allradantrieb dabei – und 700 PS. Allerdings benötigt man schon für eine Geschwindigkeit jenseits der 400 km/h mindestens 1.000 PS.

Über die Reichweite des ersten Tesla können künftige Kunden nur müde lächeln. Der neue Roadster, der laut Elon Musk 2020 auf den Markt kommen soll, protzt mit einer Reichweite von knapp 1.000 Kilometern (620 Meilen). Wichtiger Zusatz: „bei Highway-Geschwindigkeit“. Das heißt: Wer wirklich auf der Autobahn immer nahe an der Höchstgeschwindigkeit unterwegs ist, wird die 1.000 Kilometer weit verfehlen. Highway-Geschwindigkeit ist deutlich zahmer als das, was wir auf deutschen Autobahnen gewohnt sind. Dennoch: Reale 600 bis 700 Kilometer Reichweite sind ein Wort!

Tesla-Sportwagen mit 400 km/h Höchstgeschwindigkeit

Bugatti Chiron Tesla Roadster Vergleich

Als erstes Serien-E-Auto überhaupt soll der neue Roadster über 400 km/h schnell sein. Dafür wurde der bereits aus anderen Modellen bekannte Ludicrous-Modus weiterentwickelt. Auch hierbei ist es wichtig, auf die Details zu achten. Der Ludicrous-Modus ist nichts für weite Strecken, wenn auch eher der Batterie wegen. 400 km/h sind aller Voraussicht nach nur für eine sehr begrenztes Zeitfenster möglich. Das geht aber auch einem Bugatti-Chiron-Besitzer nicht anders. Der hat sein Auto aber im Zweifel bereits auf dem Hof, bzw. der Garage stehen. Die weiteren Beschleunigungswerte: 1,9 Sekunden auf 60 mph (Miles per hour, Meilen pro Stunde = 96,5 km/h), beziehungsweise 2,1 Sekunden für 100 km/h, 4,2 Sekunden auf 100 mph (161 km/h), 1/4-Meile (400 m) in 8,8 Sekunden.

Ob 2020 wirklich ein Serien-Roadster bereitsteht, muss man abwarten. Auch des Model X kam deutlich später, als von Musk angekündigt. Und beim aktuellen Model 3 quält sich Tesla mit einem extrem langsamen Serienanlauf.

Die Preise für den Tesla Roadster beginnen bei 200.000 Dollar, umgerechnet 173.000 Euro. Bei Bestellung werden 50.000 Dollar Anzahlung fällig. Die ersten Autos sollen als so genannte „Founder’s Series“ auf den Markt kommen und 250.000 Euro kosten. In dem Fall wird wohl die gesamte Summe direkt bei der Bestellung fällig.

Zum Vergleich: Das Model S kostet als 75D knapp 70.000 Euro. Die teuerste Variante (P100D) lässt sich Tesla mit mindestens 145.000 Euro vergüten. Ansonsten haben die US-Amerikaner noch das Model X im Programm (als P100D für mindestens 156.100 Euro). Das Model 3 soll rund 35.000 Dollar kosten.

Quelle: Auto, Motor & Sport