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aug

Tipps zur Lederpflege

 

Tipps zur Lederpflege – Hausmittel oder doch lieber ein professionelles Produkt

Sammlung und Beurteilung der häufigsten Lederpflege Tipps:

    • Zur Reinigung von Ledern kann man eine Mischung aus entfetteter Milch und Wasser verwenden. Beurteilung: Milch wird ranzig!
    • Man kann Leder mit aufgeschnittenen Kartoffeln reinigen. Beurteilung: Ein feuchter Lappen tut es auch und hinterlässt keine Stärke!
    • Wasserränder an Schuhen kann man mit einer aufgeschnittenen Zwiebel entfernen. Beurteilung: Wie bei der Kartoffel, ein feuchter Lappen reicht und stinkt nicht nach Zwiebel!
    • Bananenschale ist als Lederpflege geeignet. Das Leder wird glatt und glänzend. Beurteilung: Auch Bananenreste sind verderblich und geben nicht die nötige Rückfettung, und der Geruch ändert sich nach einiger Zeit!
    • Lederwaren glänzen wie neu, wenn sie mit Körperlotion (oft wird Nivea-Milch empfohlen) abgerieben werden. Beurteilung: Körperlotionen sind für den Schutz der lebendigen Haut und kurze Verweildauer konzipiert. Zumindest ist eine solche Pflegemilch besser als verderbliche Lebensmittel. Ein „Glanz“ ist bei matten Ledern oft gar nicht das Ziel.
    • Frische Fettflecken lassen sich durch sofortiges Abreiben mit ein wenig geschlagenem Eiweiß entfernen. Beurteilung: Ein feuchter Lappen oder Reinigungsbenzin sind wirksamer und hinterlassen keinen eigenen Film.

 

Grundregeln im Umgang mit Leder

Es gibt Grundregeln im Umgang mit Leder. Wenn man die bei der Reinigung und Pflege von Leder beachtet, macht man nicht viel falsch. Meist werden die Fehler bei der Reinigung gemacht. Aber auch bei der Pflege können falsche Mittel für die zu behandelnde Lederart zu unerwünschten Ergebnissen führen. Daher immer zuerst die Lederart ermitteln und alle Reinigungs- oder Pflegeversuche im verdeckten Bereich vorher auf unerwünschte Veränderungen testen.

Oberflächengefärbte Glattleder können meist sorglos mit Lederreinigern und Lederpflegemitteln behandelt werden. Bei Flecken wird oft versucht, die mit feuchten Lappen oder Lederreinigern zu entfernen. Wird zu lang und zu stark gerieben, kann die Lederfarbschicht angelöst werden. Manchmal wird auch zu lösungsmittelhaltigen Produkten gegriffen, wenn die wässrigen Reiniger nicht helfen. Aber die lösen die Lederfarbschicht noch schneller an.

Die meisten Fehler werden bei der Reinigung und/oder Pflege von offenporigen Anilinledern oder Rauledern gemacht. Bei diesen Ledern muss man sehr vorsichtig sein, um durch eine falsche Reinigungsmethode den Schaden nicht zu vergrößern. Oft reicht schon Wasser, um den Flecken zu vergrößern. Daher immer erst bei Ledern testen, ob Flüssigkeiten einziehen und dunkeln. Ist das der Fall, ist besondere Vorsicht angeraten.

Bei gerade erst entstandenen Flecken auf offenporigen Ledern durch Flüssigkeiten macht es nur Sinn, die noch nicht getrockneten Flecken mit einem Küchentuch aufzunehmen und durch Pressen verbleibende Feuchtigkeit aus dem Leder zu ziehen. Das vermeidet die Randbildung. Starkes Reiben verändert oft schädigend die Oberfläche. Spezielle Fleckenmittel oder andere Hausmittel sind oft wenig hilfreich sondern verschlimmern meist den Schaden. Wässrige Produkte dunkeln meist und lösungsmittelhaltige Produkte oder bleichende Produkte hellen die Umgebung vom Fleck weiter auf. Daher in solchen Fällen immer einen fachkundigen Lederreparaturbetrieb um Hilfe bitten und eigene Versuche unterlassen.

Ein Trick, der bei größeren Objekten geht und viel Schaden vermeidet: Testen Sie alle Anwendungen immer erst im verdeckten Bereich! Reproduzieren Sie im Zweifel den Schaden, wo es keiner sieht und versuchen Sie dort zuerst die Reinigung oder Pflege. Meist denkt man im Affekt nicht dran und legt gleich los. Aber bei offenporigen Ledern macht man dann schnell das Falsche.